Zwischen Bergen, Seeen und Schafen in Neuseeland

Neuseeland hatte mich bereits im Jahr 2014 gepackt. Deshalb war es für mich ein muss, während meiner Weltreise nochmals dorthin zurück zu kehren. Besonders hat es mir die Südinsel angetan. Das raue Landesinnere der Südinsel zwischen dem Arthur’s Pass und Queenstown faszinierte mich besonders.

Zu Besuch bei den Schafen

Die meisten werden im Hochland der Südinsel wohl vom Mount Cook, Wanaka und den anderen bekannten Orten angezogen. So war es bei mir bei meiner ersten Reise auch. Doch beim zweiten Mal bin ich irgendwo dazwischen hängen geblieben.

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Am Ufer des Lake Tekapo

Nach meiner Ankunft in Christchurch machte ich mich auf den Weg in Richtung Inland. Sobald ich den See Tekapo erreichte, war ich wieder komplett fasziniert von dieser rauen Gegend. Der See, die Berge und das scheinbar eintönige Grasland hatten eine besondere Wirkung auf mich und ich war glücklich, es wieder an diesen Ort geschafft zu haben. Ich war voller Neugier und wollte etwas mehr in diese Landschaft eintauchen.

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In Omarama übernachtete ich auf einer Schaffarm. Kurzerhand fragte ich die Besitzer der Farm, ob ich eine Wanderung auf ihrem Land unternehmen dürfe. So gastfreundlich und unkompliziert wie Neuseeländer so sind, haben sie natürlich ohne zu zögern  zugestimmt.

So machte ich mich am nächsten Tag auf den Weg. Mein Ziel war es, den Berg hoch zu kommen, die Schafe zu beobachten und von oben die Aussicht zu geniessen. Ich hatte mir das Ganze ehrlich gesagt etwas einfacher vorgestellt. Das Gelände war in gewissen Teilen sehr unwegsam und ich musste mir einen Weg durch dornige Büsche schaffen. Da hatten es die Schafe mit ihrem Wollkleid etwas einfacher als ich.

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Dieses Schaf scheint mit der Aussicht ebenfalls zufrieden zu sein

Doch die Verschnaufpausen boten mir als Abwechslung auch immer wieder die Möglichkeit, den Schafen zu zusehen. Obwohl sie mit Fressen beschäftigt waren, richteten sie ihre Aufmerksam auch auf die Umgebung. Und ganz nahe heran liessen sie mich natürlich nicht. Wieso auch, wenn man einen ganzen Berg zur Verfügung hat und es keinen Grund gibt, die Nähe zum Menschen zu suchen. Einmal mehr wurde mir bewusst, dass die Dimensionen in Neuseeland etwas anders sind, als die in meiner Heimat. Ich hatte keine Vorstellung, wieviele Schafe es wohl waren. Aber es mussten wohl mehrere Hundert gewesen sein, die sich in Gruppen zusammen getan hatten.

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Aufmerksames Beobachten de Umgebung

Oben angekommen, musste ich mich zuerst einmal hinsetzen. Der starke Wind hätte mich sonst umgeblasen. Die Schafe waren nicht mehr hier oben. Doch die Aussicht war traumhaft und ich liess sie auf mich wirken. Ich war zufrieden, es bis nach oben geschafft zu haben.

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Ausblick auf die Farm

Zu Pferd in den Hügeln Cardronas

Es war wieder einmal an der Zeit, mich auf den Rücken eines Pferdes zu schwingen – im Galopp auf die Hügeln von Cardrona. Während dem Goldrausch 1860 wurde Cardrona gegründet. Es ist wohl mehr eine kleine Siedlung, als ein Dorf. Das Wahrzeichen dieser Siedlung ist ein mit BH’s behangener Zaun. Dieser führte mich auch zur Pferderanch „Back Country Saddles“, wo ich mich mit Debs für einen Ausritt verabredet hatte. Debs führt das Unternehmen und begleitet auch die Ausritte. Gemeinsam bereiteten wir die Pferde auf den Ritt vor und Debs erzählte mir, wie sie die Liebe zu den „Appaloosa“ Pferden gefunden hatte.  

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Kurze Pause um die Landschaft zu geniessen

Unser Ausritt führte uns durch Flüsse, über Stock und Stein und hügelige Weiden. Nach einem rasanten Galopp hie und da, ritten wir auch wieder im gemächlichen Tempo weiter. Gebs erzählte mir von der Geschichte Neuseelands und wie in früheren Zeiten der Goldrausch in dieser Gegend geboomt hatte. Heutzutage kommen die Leute aber eher in den Wintermonaten, um das Skigebiet unsicher zu machen oder im Sommer, um mit den Mountainbikes die Hügel herunter zu düsen. Bevor wir uns wieder Richtung Stall machten, wollten mir Gebs noch ein historisches Pub im Zentrum der kleinen Ortschaft zeigen. Die Pferde baden wir an einen Baum neben dem Pub und genehmigten uns dann ein Bier. Schliesslich ritten wir wieder zurück zur Ranch und entliessen die Pferde auf ihre endlose Weide. 

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Was für ein Glück, die Welt auf dem Rücken eines Pferdes zu erkunden

Zu Fuss unterwegs im Arthur’s Pass Nationalpark

Einer meiner grossen Highlights Neuseelands ist der Arthur’s Pass Nationalpark. Entlang des Great Alpine Highway gibt es unzählige Wandermöglichkeiten. Ich entschied mich, irgendwo in der Nähe des Mount Temple einen Fahrstopp einzulegen und für einige Stunden wandern zu gehen. Ich kann mich nicht mehr genau an den Namen des Trails erinnern. Aber es war steil, das weiss ich noch. Die Mühen hatten sich aber allemal gelohnt. Das Wetter war perfekt und die Aussicht einmalig. Zudem konnte ich die Einsamkeit in vollen Zügen geniessen. Die einzigen Menschen, welche mir begegneten, waren ein Schweizer Ehepaar auf ihrem Weg zurück ins Tal. Manchmal ist die Welt doch kleiner als man denkt.

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Eine Aussicht, die ich auch Jahre später noch in bester Erinnerung habe

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Neuseeländisches Buschland

Ich habe wieder Lust bekommen, um zu schreiben. Vor vier Jahren kam ich von meiner 1,5-jährigen Weltreise zurück. Bis heute erinnere ich mich täglich an dieses Abenteuer und es lässt mich, besonders in Zeiten von Corona, weiter von der Welt träumen. Deshalb möchte ich weiter machen. Ich werde weitere Geschichten von vergangen Reisen und von zukünftigen Reisen erzählen. Ich möchte teilen, was das Reisen mit einem macht. Und vielleicht lässt sich ja der eine oder andere von meinen Erzählungen für nächste Reiseziele inspirieren. Das Hochland Neuseelands hat auf alle Fälle mich inspiriert und beschert mir immer Mal wieder Fernweh…

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