Best Of Patagonia

In den vergangenen Wochen waren Seline und ich im argentinischen und chilenischen Patagonien, dem südlichsten Teil Südamerikas, unterwegs. Patagonien steht für das unberechenbare Wetter (wir hatten sowas von Glück) und grandiose Natur. Ich möchte Dir nun von meinen Highlights berichten.

Punta Arenas

Ich mag Pinguine. Sie ähneln uns Menschen mehr, als man denkt. Sie leben in Paaren zusammen, würden mit ihrem vielfältigen Beziehungs- und Sozialverhalten aber genug Unterhaltung bieten, um eine ganze TV-Soap damit füllen zu können. Von Betrügereien in der Beziehung bis hin zum „sich vom gleichen Geschlecht angezogen fühlen“, ist alles mit dabei.

Es gibt sie in vielen verschiedenen Arten. Bereits in Neuseeland durfte ich mit Pinguinen Bekanntschaft machen. Jede Art hat ihre ganz besonderen Merkmalen und Eigenschaften. Die einen Leben im ewigen Schnee und Eis, die anderen bevorzugen ein bequemes Wiesen/Busch-Plätzchen und wieder andere leben gerne auf einer kargen Insel, wie es die Isla Magdalena ist. Dort sind nämlich Magellan-Pinguine zu Hause.

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Magellan-Pinguine auf der Isla Magdalena

Natürlich musste ich mir die Pinguin-Kollonie auf der Isla Magdalena unbedingt anschauen. Die Insel liegt einige Seemeilen von Punta Arenas entfernt und war deshalb nur mit dem Boot zu erreichen. Delfine waren unsere Wegbegleiter, zumindest für eine kurze Strecke. Das Boot machte einen Halt, damit wir die Seelöwen auf einer anderen Insel beobachten konnten.

Schliesslich erreichten wir das Ufer der Isla Magdalena. Dort konnten wir uns für eine Stunde aufhalten. Ein Weg führte zu einem Leuchtturm in der Mitte der Insel. Links und rechts vom Weg waren wir umgeben von Pinguinen. Der Weg war mit einem Seil abgesperrt, damit die Touristen die Pinguine nicht störten.

Manchmal überquerten Pinguine den Weg, oder liefen sogar zwischen den Touristen durch. Man wurde aber dazu angehalten, sich ruhig zu verhalten und die knuffigen Tiere auf keinen Fall anzufassen. Schön, dass sich alle Touristen daran hielten.

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Magellan-Pinguine leben in selbstgebauten Höhlen

So verging die Zeit wie im Flug und mein Beobachten der Pinguine wurde viel zu schnell von einem freundlichen Ranger unterbrochen, der mich darauf hinwies, dass es Zeit wäre zurück zum Boot zu gehen. Das letzte Foto geschossen, ging es dann per Boot wieder zurück nach Punta Arenas.

Puerto Natales

Puerto Natales war für uns eigentlich mehr eine Übergangs-Station. Wir verbrachten dort 3 Nächte, bevor es zum W-Trek im Torres del Paine ging.

Puerto Natales ist ein herziges Hafenstädtchen, welches an sich nicht viel zu bieten hat. Dennoch gefiel mir die Meeres-Promenade und besonders der Spielplatz, welcher sich dort befand.

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Am Meer von Puerto Natales

Wir trafen letzte Vorbereitungen für das Trekking im Torres del Paine. Unter anderem hielten wir uns auf dem Spielplatz fit und genossen das sonnige Wetter in vollen Zügen.

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Seline in Aktion

 

El Calafate

Ein Abstecher nach El Calafate durfte natürlich nicht fehlen. Von dort aus wollten wir nämlich eine Tour zum Perito Moreno Gletscher im Los Glaciares Nationalpark machen.

In El Calafate erlebten wir unseren ersten richtig regnerischen und kalten Tag. Wir hatten das Wetter etwas unterschätzt und uns nicht richtig angezogen. Die Thermo-Unterwäsche hatte definitiv gefehlt. Deshalb beschlossen wir, eine Bootstour zu machen, um uns im Inneren des Bootes etwas aufwärmen und den Gletscher näher betrachten zu können.

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Der Perito Moreno Gletscher

Der Perito Moreno Gletscher ist schon sehr beeindruckend. Er ist immer noch am wachsen, was in der heutigen Zeit eine Seltenheit ist.

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Beeindruckende Eismasse

Nachdem wir uns während der Boots-Tour aufwärmen konnten, machten wir einen kleinen Spaziergang zum Mirador Perito Moreno. Gitter-Stege bildeten einen Rundweg direkt gegenüber dem Gletscher. Man sah und hörte den Gletscher „kalben“. „Kalben“ ist der Begriff für das Abbrechen von Eisstücken, die dann vom Gletscher herunter ins Wasser fallen. So verändert sich der Gletscher stetig. Es war interessant, diesem Treiben zuzusehen.

 

 

El Chaltén

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So begrüsste uns El Chaltén

In El Chaltén lockte uns das super Wetter wieder in die Berge. Bereits auf der Hinfahrt mit der Bus, machte uns das wunderschöne Landschaftsbild mit dem Fitz Roy-Massiv im Hintergrund eine Bergtour schmackhaft.

Natürlich wollten wir dem Fitz Roy so nahe wie möglich kommen und eine schöne Sicht auf ihn haben. Deshalb entschieden wir uns, die Wanderung zur „Laguna de los Tres“ zu machen.

9 km der Wanderung waren mehr ein Spaziergang, als etwas anderes. Ich freute mich natürlich umso mehr über das lockere Wandervergnügen. Wir gingen dem Weg entlang durch Wälder und über Wiesen, überquerten Brücken und tranken Wasser direkt vom Bach oder aus dem Bergsee.

Doch der letzte Kilometer hatte es dann doch noch in sich. Denn von da an hiess es, 400 Höhenmeter zu überwinden. Das sind ganz schön viele Höhenmeter in nur einen Kilometer gepackt. Mühsam ging es aufwärts.

Während einer Pause viel mir plötzlich auf, dass der Herbst langsam Einzug gehalten hatte. Die Blätter der Bäume waren teilweise schon in verschiedenen Rot-, Braun- und Gelbtönen gefärbt. Von oben ergaben die farbigen Waldabschnitte ein schönes Bild.

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Der Herbst macht sich bemerkbar

Als ich dann oben bei der Laguna de los Tres ankam, wurde mir sehr schnell klar, dass sich die Mühe einmal mehr gelohnt hatte!

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Das Fitz Roy-Masiv hinter der „Laguna de los Tres“

 

Caleta Olivia

Caleta Olivia schaffte es durch Zufall auf unsere Reiseroute. Wir wollten uns nämlich die lange Busfahrt von El Chaltén nach Bariloche etwas aufteilen und nochmals die argentinische Ostküste besuchen.

So kam es, dass wir morgens mit dem Bus in Caleta Olivia eintrafen. Wir verbrachten ein gemütlichen Tag am Strand und feierten unser eigenes Osterfest. Unser Osterfest beinhaltete, ein Riesen-Ei aus Kinderschokolade zu verschlingen und uns von der Sonne wärmen zu lassen, während wir die Wellen beobachteten. Ein entspanntes Nickerchen lag auch noch drin, bevor wir wieder durch die Stadt zurück zum Busbahnhof schlenderten und die Reise weiter ging.

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Ganz schön grosse Wellen in Caleta Olivia

 

Bariloche

In Bariloche war und lief dann alles nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Für Individual-Touristen hatte es dort nicht wirklich Platz. Wir trösteten uns deshalb mit ganz viel Schokolade darüber hinweg. Bariloche ist nämlich sehr bekannt für ihre eigene Schokolade. Diese war auch wirklich lecker.

Da Bariloche irgendwie ein Abriss der Schweiz ist, konnte wir es natürlich nicht lassen, das angepriesene Fondue zu kosten. Ein Mann vom Fach wollte uns dann das Fondue erklären. Nach dem wir ihn über unsere Herkunft informierten, liess er es dann mit einem Lachen bleiben. Schliesslich haben wir Käse, welcher in einer Fondue-Pfanne auf dem Rechaud serviert wurde, gegessen. Mit Fondue wie wir es kennen, hatte der Käse natürlich nicht viel gemeinsam. Mir hat es dennoch geschmeckt;).

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Argentinisches „Fondue“

 

Die Tage in Patagonien vergingen wie im Flug. Ich konnte viele tolle Momente in einer sagenhaft schönen Natur erleben. Natürlich ist und bleibt das 4-tägige W-Trekking im Torres del Paine mein persönliches Highlight. Doch auch die anderen Orte, welche wir besuchten, bescherten mir unvergessliche Erlebnisse und viele neue Eindrücke.

2 Gedanken zu “Best Of Patagonia

  1. Reto Bollhalder

    Liebe Angela
    Das sind wirklich sehr schöne Fotos. War das Fondue aus Kuhkäse? Es sieht jedenfalls schmackhaft aus. Kannst Du beim nächsten Bericht einen Kartenausschnitt einfügen. Ich kann mir die Distanzen nicht so gut vorstellen.
    Gruss – Pa

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    • Lieber Paps, ja das Fondue war aus Kuhkäse, aber etwas zäher als wir es kennen und ohne Weisswein. Ich habe gerade keinen Kartenausschnitt zur Hand, aber auf Google Maps kannst du Dir bestimmt die Distanzen anschauen… Liebe Grüsse Angela

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